Fußgängerbrücke über die Wublitz bei
Potsdam 1997 - 1999 (1. Preis Wettbewerb)

Die parkartige Landschaft und die Nähe der klassizistischen Vorbilder lieferten das Gestaltungsmotiv für meinen Entwurf. Hier sind effektvoll aufgezäumte Konstruktionen fehl am Platz, auch war das Budget sehr begrenzt. Ich entschied mich deshalb für eine schlichte Balkenkonstruktion aus stählernen Doppel-T-Profilen mit einer Holzbohlengehbahn belegt. Das Ganze aus Holz zu konstruieren lag zwar im Hinblick auf den naturbestimmten Kontext nahe, aber eine offene Holzkonstruktion wäre in dieser Lage kaum zu warten gewesen und eine wettergeschützte zu aufwendig. So wählte ich die Hauptkonstruktion aus Stahl und nur die Ausstattung als Verschleißteile aus Holz. Die durchlaufenden geschweißten Doppel-T-Träger liegen über Rundtraversen verbunden auf stählernen Pfahlböcken, die direkt durch den tiefen Schlamm am Grunde des Flusses in den festen Boden gerammt sind. Entsprechend den höheren Spannungen über den Stützpfeilern sind die Durchlaufträger hier aufgeweitet, was auch einen formalen Akzent setzt. Die Gradiente schwingt harmonisch aus der horizontalen in den mittleren Brückenbogen auf, was dem Ganzen eine grazile Linie, wie bei den alten Parkbrücken, verleiht.

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